Am Wochenende vom 22./23. Juni 2019 fand der Vereinswettkampf der Aktiven des Turnverein Rümlangs am Eidgenössischen Turnfest (ETF) in Aarau statt.
Die Vorfreude war gross. Für einige Vereinsmitglieder stand das allererste Turnfest überhaupt, für andere das erste Eidgenössische, für die routinierten bereits das bis zu siebte Eidgenössische und für nochmals andere das letzte Turnfest ihrer Karriere an. Wie auch immer, zuerst einmal wurde am Bahnhof Rümlang neben dem fröhlichen Begrüssen die verschiedensten Turnerbändel bestaunt und diskutiert – wo liegt das blau nun richtig, wer hat es richtige genäht oder auch gar nicht, etc. Ein Richtig gibt es ja sowieso nicht – sondern nur ganz viele verschiedene Ansätze.
Als der Zug dann kam, begann die grosse Reise, für unseren OT die Führung eines grossen Hühnerhaufens! Wobei an dieser Stelle bereits gesagt werden muss, dass Tim Altdorfer seine Aufgabe auch am ETF hervorragend meisterte und den Verein stets beisammen führte. Danke für deine tolle Arbeit und Nerven!
In Aarau angekommen ging es direkt auf den Wettkampfplatz für den Fachtest Allround. Die Wolken zeigten sich noch etwas verhangen, wobei Seraina und Nicole stets die Sonne durchdrücken sahen. Bei etwas erhöhter Feuchtigkeit und einer Zeitverzögerungen startete das Team 35+ angefeuert von vielen Fans. Aufgrund einer geringeren Gruppengrösse als ursprünglich angemeldet, mussten die Gruppen nochmals spontan geändert werden. Was jedoch die erfahrenen Turnerinnen und Turner nicht aus der Ruhe bringen liess. Sie schlossen den Wettkampf mit einer Note von 8.01 ab, was den guten 19. Rang in ihrer Kategorie bedeutete!
Um 15 Uhr startete dann der dreiteilige Wettkampf der Aktiven mit der Disziplin Schleuderball. Die Ziele jedes Einzelnen waren hoch, die des Leiters Andi Meier nicht unbedingt tiefer gesteckt. Die Bedingungen waren aber auch optimal für hohe Ziele: gute Wettkampfanlage, die Temperaturen über 15 Grad und keinen Regen in Sicht. Jeder Einzelne gab sein Bestes. Tagessieger wurde Patrick Flückiger mit einer Weite von 48.65 Metern. Corinne Meier und Nicole Studiger über 35 bzw. 33 Meter, was einen bezahlten Abend bedeutete. Natürlich war auch noch für etwas Nervenkitzel gesorgt. Dem über Wochen aufgebaute eigene Druck konnte nicht jedermann ganz standhalten – für Aufsehen sorgen aber allemal!
Kurz später starteten die sieben Stufenbarrenturnerinnen in den Wettkampf. Sie starteten ohne ihre Leiterin Andrea Gass, die gerade auf Weltreise weilt. Sie zeigten, dass sie auch führungslos und mit einigen Turbulenzen zu einer schönen, turnerisch hochwertigen Choreografie fähig sind und mit der Konkurrenz locker mithalten können! Sie wurden am Schluss mit einer Note von 8.86 belohnt.
Im 2. Teil des Wettkampfes stand das Aerobic auf dem Programm. Für Debby König stand der letzte Wettkampf als Aktivleiterin an. Der Wettkampfplatz war riesig, die Tribüne mit einigen Hundert Zuschauern sehr gut gefüllt. Hinter der Tribüne stieg die Nervosität bei einigen plötzlich gewaltig an, ein mulmiges Gefühl war ihnen deutlich anzusehen. Auf der Bühne wich dies dann aber schlagartig und alle zeigten, was sie in den letzten Wochen mit viel Engagement perfektioniert hatten. Die Note war mit 8.8 dann auch entsprechend sehr gut!
Nur eine Stunde später stand dann der letzte Wettkampfteil an. Das 13-köpfige Gymnastik Team startete unter der Leitung von Devi Govalam das letzte Mal. Die gemischte Gruppe zeigte während knapp 5 Minuten ihr tänzerisches Können. Mit einer Note von 8.63 können auch sie sehr stolz sein!
Einige Minuten später machte dann das Barren-Team den krönenden Abschluss. Sie turnten sehr präzise und mit viel Taktgefühl. Mit der Note von 8.89 haben auch sie allen Grund zum Feiern! Für Manuel Bernegger ein schöner Abschluss seiner Leitertätigkeit bei den Aktiven.
Auf dem Zeltplatz wurden die hervorragenden Resultate dem ganzen Verein mitgeteilt, gefeiert und angestossen. Debby wurde für ihre Leitertätigkeit nochmals offiziell verdankt.
Nach dem Abendessen, dass nun ganz ehrlich, nicht vom besten Koch gekocht wurde, war das Fest eröffnet. Mit einigen Tausend anderen Turnerinnen und Turner wurde bei toller Stimmung gefeiert. Trotz den vielen Menschen konnte der Verein gut beisammenbleiben, wenn auch zwischendurch das Natel mit einem «Live: Standort» nötig war. Gestaffelt begleitete man sich gemeinsam nach Hause. Der Nachhauseweg war mit +/- 40 Minuten eine lustige Reise für sich. Die einen hatten mit Stau, Chrüzlistich, Überholen und Lachkrämpfen oder allem miteinander zu Kämpfen.
Am nächsten Morgen wurde das Zelt bereits wieder abgebaut und von der Familie Hinnen sicher nachhause gefahren. Herzlichen Dank an dieser Stelle!
Zurück auf dem Festgelände wurden die verschiedenen Momente vom Wettkampftag, den vielen Trainings davor und dem Abend nochmals diskutiert. Manche Freundschaften und Bekanntschaften im eigenen Verein wurden gestärkt, andere einmal mehr auf die Probe gestellt. In einem Verein mit ganz vielen einzigartigen Puzzelteilen passen nicht alle in jeder Situation zusammen, da liegen die Ecken und Kanten nicht immer und überall passend. Dies wird nach einer stressigen und intensiven Turnphase, wenig Schlaf und dem einen Tropfen Alkohol immer auch bewusst. Klärende Worte und ein gemeinsames Anstossen wirken da zumindest vorübergehend.
Nach einer kurzweiligen Zugfahrt sind wir am Sonntagnachmittag wieder in Rümlang zurückgekehrt und wurden am Bahnhof vom Musikverein, den Veteranen des Turnvereins, den Armbrustschützen, der Frauenriege, dem Jugend Turnverein und zahlreichen Zuschauern empfangen. Und natürlich auch von unseren eigenen Kampf- und Wertungsrichtern, ohne die wir gar nicht am Wettkampf hätten starten können – vielen Dank für eueren Einsatz!
Nach dem Fahnengruss, der von Andi perfekt vorbereitet und durchgeführt wurde, erhielt der Jugend Turnverein seinen eigenen Chratten von Oli Stotz geschenkt. Die verschiedenen Geschichten dazu lassen wir mündlich walten!
Angeführt vom spielenden Musikverein liefen alle Richtung Restaurant Romantica. Nach der obligaten Taufe von den neusten Turnerinnen und Turner war der Apero im Garten des Restaurants eröffnet.
Am Apero wurden allen Anwesenden die tollen Resultate nochmals verkündet. Total erturnten sich die Aktiven den 132. Rang und konnten sich somit im vorderen Drittel der 3. Stärkeklasse platzieren. So gut wie dieses Jahr waren die Aktiven an einem Turnfest seit über 10 Jahren nicht mehr. Dies ist zu einem grossen Teil den motivierten und engagierten Leiterinnen und Leitern zu verdanken!
Beim gemeinsamen Anstossen wurde nochmals viel diskutiert neben den Resultaten, den Erlebnissen auch über die gedüngten Rosen und den mehrfach gedüngten Boden neben unserem Zelt. Andere genossen es einfach sehr, zwei Vereine im roten T-Shirt in einem kleinen Garten versammelt zu haben, die die Kraft zum Fliegen verleihen…
Mancher Diskussion, Meinung oder Diskrepanz wird fest ans Herzen gelegt, diese im nüchternen Zustand von den Einzelnen oder Gruppen nochmals offen zu besprochen. Denn nach den Sommerferien bricht eine neue Ära an, einige «Alte» wechseln zu der 35+ und werden dort zu den «jungen Bibis» und die «jungen Bibis» werden bei den Aktiven langsam «ältere». Die Gruppendynamik muss neu definiert werden. Einige Projektideen tönen sehr verlockend, andere sind bereits mitten in der Entstehung!