Die Aktiven und die 35+ Gruppe des Turnverein Rümlang nahmen am Samstag, 24. Juni 2023 am Kantonalen Turnfest im Wyland teil. Beide starteten in einem 3-teiligen Wettkampf.
Am Samstagmorgen früh traf sich eine bunte Turnerschar am Bahnhof Rümlang. Das Ziel für dieses Wochenende war der Festplatz in Dägerlen. Genauer gesagt, einige Felder im Nirgendwo zwischen Henggart und Dinhard. Die Suche auf Google Maps ergab, dass wir unseren Wohnkanton nicht verlassen müssen. Einige Geographie-Superbrains hatten schon den Verdacht, dass wir ins Thurgau fahren werden und darum die ID eingepackt.
Fast alle Turnenden trafen pünktlich am Bahnhof ein, einzige Ausnahme bildeten die üblichen Verdächtigen. An dieser Stelle dürfen keine Namen genannt werden.
Besonders toll für die ganze Turnerschar waren die von Debby und Devi gesponserten neuen TV Rümlang Sonnenbrillen. Herzlichen euch beiden! Für die erste Aufregung sorgte Baba, sie war nämlich nicht in der Vereinshose, sondern in Jeans-shorts erschienen. Dabei stand das doch ganz klar auf dem Aufgebot. Der Puls senkte sich bei ihr erst wieder, als noch weitere Kandidaten und Kandidatinnen erspäht wurden, die sich ebenfalls am eigenen Dresscode orientierten. Zum Glück wusste Baba da noch nicht, dass ihre Nerven an diesem Tag noch weiter strapaziert werden würden. Sie wäre ansonsten wohl zu Hause geblieben…
Mit dem Vereinsfahnen, zwei Hörnern und einem Kratten voll mit schönen Blumen (Danke Nadine!) sowie ganz viel Vorfreude, machte sich die Truppe auf zum Perron und anschliessend in den Zug nach Zürich Örlikon. Seraina, die sich 363 Tage im Jahr an die geltenden Regeln in der Schweiz hält und sich für mehr Anstand in der Öffentlichkeit einsetzt, geriet bereits nach sagenhaften 2min in eine hitzige Diskussion mit einer Vereinsexternen Mitfahrerin. Sie versuchte der Dame sehr direkt zu vermitteln, dass die laute Musik aus unserer Boombox legitim ist, da «das Turnfest ein öffentlicher Anlass ist und darum alle Zugfahrenden an den Festlichkeiten mitwirken müssen». Die Auseinandersetzung ging 1:0 gegen den Turnverein Rümlang aus.
Im folgenden Zug von Örlikon nach Henggart gelang dafür Nadine einen Coup. Es wird gemunkelt, dass sie die Töne beim Nachsingen der Lieder nicht getroffen hat und daher ihre nette Sitznachbarin freiwillig das Zugteil gewechselt hat. Die Turnerschar dankte ihr den zusätzlichen Sitzplatz mit grossem Applaus und Gejohle.
Die Krattenträgerin Jasmin M. war während derselben Zugfahrt tiefenentspannt und auf ihren sehr anspruchsvollen und ehrenhaften Job vorbereitet. Sie verlor erst die Fassung, als Andrea ihr erzählte, dass sie den Blumenkratten auch bei den Festlichkeiten am Abend auf dem Rücken tragen muss. Wie soll sie mit dem Kratten bitteschön auf den Festbank kommen, geschweige denn tanzen können? Zum Glück stellte sich diese Info als Spass heraus und sie konnte in Henggart voller Vorfreude aus dem Zug aussteigen. Zumindest, bis sie dann da aus Platzgründen den zweiten Bus zum Festgelände nehmen musste…
Nachdem die Turnenden auf dem Festgelände eingelaufen waren und einen ersten Blick über die verschiedenen Wettkampfplätz erhalten hatten, ging es zuerst ans Zeltaufbauen. Wobei, in diesem Jahr muss vom «ZeltENaufbauen» gesprochen werden. Das romantische «gemeinsam schlafen wir nah beieinander im grossen TV Zelt» musste in diesem Jahr weichen. Viele weitere kleine und grosse Zelte wurden neben dem TV Zelt aufgebaut und es entstand eine kleine Zeltstadt auf unserem Standplatz. Diesbezüglich noch etwas fürs Protokoll: Nicole und Seraina halfen ganz fest beim Aufbau des grossen Zeltes mit. Sie hielten mindestens eine Stange.
Nach getaner Arbeit hatten wir noch etwas Zeit bis zum ersten Wettkampf. Die Zeit stand frei zur Verfügung. Sie wurde genutzt um das kulinarische Angebot zu testen, das Festgelände weiter zu erkunden, andere Vorführungen zu schauen und ausser- und innervereinliche Beziehungen zu knüpfen/pflegen.
Nach dem Mittag um 13.54 Uhr ging es dann endlich mit dem Vereinswettkampf los. Die 35+ Gruppe eröffnete den Wettkampf mit Schleuderball und Kugelstossen. In den letzten Monaten wurde fleissig trainiert und alle waren bereit, ihr Können am Wettkampf zu zeigen. Die Aktiven traten in den Disziplinen Schleuderball, Schulstufenbarren, Barren, Gymnastik, Aerobic und Gerätekombination an. Die Turnenden der 35+ Gruppe massen sich im Fachtest Allround, Schleuderball/Kugelstossen und Gymnastik. Gesamthaft waren vom Turnverein Rümlang 55 Turnerinnen und Turner im Einsatz.
Nach und nach zeigten die verschiedenen Disziplinen des Vereins ihr Bestes. Gepusht durch die lautstarke Unterstützung aus den eigenen Reihen und dem Applaus von vielen Zuschauerinnen und Zuschauer absolvierte der Turnverein Rümlang sein Wettkampftag mit viel Erfolg. Bei der Gymnastikvorführung der 35+ gab es sogar eine Spezialeinlage für das Publikum. Sie sahen nämlich nicht nur 5 Turnerinnen und 1 Turner in äusserst attraktiven Tigerli-Shirts mit Puffärmeli, sondern auch noch eine plaudernde Kerstin und eine wie ein Chäfer kriechende Baba auf dem Gymboden. Was ist da passiert? Baba, die an diesem Turnfest zum ersten Mal Gym machte, brachte anschliessend Licht ins Dunkle: Sie hätte bei diesem bestimmten Part in der Gym das Füdli von Kerstin sehen müssen. Leider hatte sie plötzlich deren Brüste vor sich und verlor dadurch die Orientierung. Zum Glück half ihr Kerstin in dieser Situation und machte sie verbal auf die korrekte Position aufmerksam. Da wir alle wissen (besonders Halter), dass die Brüste von Kerstin umwerfend sind, haben wir vollstes Verständnis für Baba und das Geplaudere in dieser Situation.
Am Ende von diesem langen Wettkampftag wurden top Resultate erzielt.
Aktive:
Barren 8.98, Team Aerobic 8.83, Gerätekombination 8.08, Gymnastik 8.98, Schleuderball 9.18, Schulstufenbarren 8.63
35+:
Fachtest Allround 7.73, Schleuderball 9.87 / Kugelstossen 7.37, Gymnastik 7.84
Die Aktiven erzielten damit den sehr guten 16. Schlussrang in der zweiten Stärkeklasse am KTF Wyland.
Zur Feier des Tages wurde kurz vor Sonnenuntergang bei einem Apéro auf den gelungenen Wettkampf angestossen. Es gab einen grossen Applaus für Corinne, die als neue Oberturnerin perfekt durch den ersten Tag geführt hat. Ebenfalls bedankten wir uns bei Peter Meier, der unser Zelt bis nach Dägerlen gefahren hatte und zudem dafür gesorgt hat, dass der Apéro für uns bereit war. Merci Peter!
Der Tag war voller Emotionen und Anspannung. Die Turnerschar freute sich nun auf den geselligen Teil des Turnfestes. Doch bevor die Party starten konnte, mussten zuerst einmal Znacht gegessen und etwas «gebödelet» werden. Von Pommes, Wurst, Pizza, Schnitzelbrot, Indisch, Momos über Hotdog oder Käse- und Fleischplättli war alles zu haben. Kulinarische fehlte es uns an nichts und gestärkt konnte die Party im Festzelt auf den Bänken und Tischen starten. Jung und alt feierten friedlich bis in die frühen Morgenstunden. Jasmin war sogar ohne den Kratten auf dem Festbank. Die Stimmung war bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen. Pünktlich um 24.00 Uhr oder auch 0.00 Uhr wurde der Geburi von Kerstin gefeiert. Happy Birthday Kerstin! Sie hat bereits angemerkt, dass sie im Jahr 2024 einen runden Geburi hat (30gi, gäll?) und diesen unbedingt auch wieder am Turnfest feiern möchte. Wir fühlen uns sehr geehrt, liebe Kerstin! Gerne nehmen wir das für die nächste TK-Sitzung auf.
Leider kam es in dieser Nacht zu einem filmreifen Vorfall. Dennis geriet in eine kleine Rangelei mit einem NICHT-Turner und ihm wurde anschliessend eine Flasche über den Kopf gezogen. Zum Glück ging es Dennis anschliessend mehr oder weniger gut und der Täter wurde (mit Tim’s Hilfe und gutem Auge) auf frischer Tat ertappt sowie in Handschellen abgeführt. Nach diesem Vorkommnis erhielt die gute und friedliche Stimmung einen leichten Knick und nach und nach gingen die Feiernden in Richtung Zelt und Schlafsack. Oder im Falle von Päde, einfach auf den Sitzsack und in die Vertikale. Oder im Falle vom Marc… Wo häsch gschlafe, Marc?!?
Um 7.20 Uhr kamen zu Biene Maja Soundtrack alle wieder aus dem Träumeland zurück. So früh war wohl noch nie Tagwacht an einem Turnfest. Ebenfalls kam es noch nie vor, dass Manuel um 8.00 Uhr schon auf den Beinen war. Die einen standen alleine auf, andere hatten den Kater mit dabei. Die Stimmung war aber nach wie vor exzellent und die Geschehnisse der letzten Nacht wurden besprochen, ausgetauscht und verbreitet (natürlich in abgeänderter Form). Nach dem Frühstück im Festzelt, das von Birchermüesli, Kaffe über Schnitzelbrot und Konterbier alles enthielt, waren wir für den Sonntag gestärkt. Devi und Nicole verzichten auf diese Auswahl. Für sie gab es nur einen wahren Zmorgen am Turnfest: Cervelats. Der Grill werde aber erst um 11.00 Uhr angefeuert, händ’s gseit.
Um 10.00 Uhr wurde unser Zeltdorf abgebaut und alles für die Schlussfeier und Rückreise gepackt. Der Fahnenlauf mit dem Kratten und Hörnern stand auf dem Programm. Während Andi, Jasmin, Nils und Fabian sich für diesen Event bereit machten, konnte der Rest des Vereins die Schlussfeier (schlappi 17min!) geniessen oder im Falle von Devi und Nicole um punkt 11.00 Uhr prüfen, ob es Cervelats gibt. Zum Glück, für das OK-Team des KTF Wyland, wurde der Grill um 11.00 Uhr angeheizt und Cervelats gebrätelt. Devi und Nicole waren im 7. Himmel und machten in ihrer Umgebung lautstark Werbung dafür. Sie sind die wahren Influencerinnen an diesem Turnfest. Der Umsatz der Cervelats wurde an diesem Morgen massiv gesteigert!
Unser Fähnerich, Krattenträgerin und Hornträger harrten in dieser Zeit in der Hitze aus und warteten auf ihren Einsatz. Die Bedingungen waren sehr grenzwertig. Herzlichen Dank euch vieren für euren Einsatz!
Nach dem Andi am Schluss des Fahnenlauf den TV Watt geschlagen hatte, konnten wir mit einem weiteren Erfolg das Fest verlassen. Es ging für uns auf den Heimweg. Einen Sieg haben wir einmal mehr nicht eingebracht, aber wir waren die Sieger der Herzen. Nöd wahr. Als wir schon fast beim Bus standen, machte plötzlich eine vereinsinterne Durchsage die Runde: Marc war zu diesem Zeitpunkt im Final des Liegestütz-Wettbewerb. Diese Info machte leider im Verlauf des Morgens nicht die Runde. Um Marc anzufeuern war es bereits zu spät. Er hat in 60 Sekunden 125 Liegestütz geschafft und somit gewonnen! Und dies mit Kater. Und ohne Kötzlen. Respekt vor dieser Leistung Marc! Wir sind stolz auf dich.
Gefühlt 10 Stunden später sind wir gut gelaunt in Rümlang angekommen. Familie und Freunde bereiteten uns einen grossen Empfang. Glücklich und zufrieden lief die Turnerschar in Richtung Restaurant Romantica, wo die neuen Mitglieder im Brunnen getauft wurden und anschliessend beim Apéro die Noten noch einmal verkündet wurden.
Es war ein spannendes, aufregendes, erfolgreiches, spassiges und auch abenteuerliches Turnfest. Der TV Rümlang hat einmal mehr bewiesen, dass wir eine Turnerfamilie durch und durch sind. Wir feiern Erfolge, tragen Misserfolge, sind stehts füreinander da und erreichen gemeinsam Grosses.
TV Rümlang, du warst grossartig!
Andrea Schuler
